Polizei fasst Feuerteufel aus Erdeborn
20-jähriger Mann soll für 14 Brände verantwortlich sein – In sieben Fällen geständig

Ein Luftbild von Erdeborn (Landkreis Mansfeld-Südharz). Hier im Umkreis legte ein 20-Jähriger seit April 14 Brände. (FOTO: ANDREAS STEDTLER)
Die Brandserie in Erdeborn ist aufgeklärt. Die Polizei hat einen 20-jährigen Mann ermittelt, der die Feuer gelegt hat. Der Tatverdächtige ist selbst Mitglied der Feuerwehr in Erdeborn. Seit April dieses Jahres hatte es insgesamt 14 Mal im Bereich Erdeborn gebrannt. Mal waren es Abfallcontainer, die in Flammen aufgingen, mal brannte Müll oder Strauchwerk. Auch in der Gartenanlage kam es mehrfach zu Bränden (die MZ berichtete). Zu sieben Bränden legte der 20-Jährige ein Geständnis ab, weitere Brände können ihm auf Grund der Vorgehensweise zweifelsfrei nachgewiesen werden, so die Polizei. Als Motiv für die Brandstiftungen soll Langeweile angegeben worden sein. Bei den Löscheinsätzen sei er zumeist mit dabei gewesen.
Betroffenheit herrscht jetzt bei der Erdeborner Feuerwehr. “Die Enttäuschung sitzt sehr tief, dass es einer aus den eigenen Reihen ist”, sagt der Erdeborner Wehrleiter Marco Scheffel. Man sei auf jeden Mann und jede Frau in der Feuerwehr angewiesen. Wenn man dann ein Mitglied auf solch eine Art verliere, sei das besonders bitter.
Seit fast zehn Jahren ist der mutmaßliche Brandstifter bereits Mitglied der Erdeborner Feuerwehr, hätte dieses Jahr Jubiläum feiern können. “Er hat von der Pike auf alles gelernt”, so Marco Scheffel.
Sicher wisse man, dass es keine Seltenheit ist, dass Brandstifter aus den Reihen der Feuerwehr kommen, so der Erdeborner Wehrleiter. Aber man versuche das erst einmal zu verdrängen, können sich nicht vorstellen, dass einer aus der eigenen Truppe zu so etwas fähig ist.
Die Wehrleute aus Erdeborn wollen nun das Gespräch mit ihrem ehemaligen Mitstreiter suchen, ganz einfach um herauszubekommen, wie es dazu kommen konnte, was die Beweggründe für die Taten waren.