Rubrik: ehemalige Erdeborner
Im Gedenkbuch für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 finden sich 2 Namen ehemaliger Erdebornerinnen.
Guradze, Margarete
- geb. Marckwald
- * 31. August 1875 in Erdeborn
- wohnhaft in Hamburg
- Deportation: ab Hamburg
- 15. Juli 1942, Theresienstadt, Ghetto
- 15. Mai 1944, Auschwitz, Vernichtungslager
“Sie hieß Margarete Guradze und war Glied der Zionsgemeinde in Hamburg unserer Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche – und sie war zugleich Jüdin. Lange war es der Gemeinde gelungen, sich schützend vor sie zu stellen. Doch eines Tages wurde auch Margarete Guradze abgeholt, damals in jenen schrecklichen Jahren des Dritten Reiches. Der Pastor der Gemeinde, Erwin Horwitz, selbst jüdischer Herkunft und nur deshalb noch im Dienst, weil er nicht zur evangelischen Landeskirche gehörte und darum nicht dem Arierparagraphen unterlag, besuchte sie noch im Sammellager, um sie geistlich zu trösten und zu stärken. Dort fand er Margarete Guradze getrost und gefasst vor. Von allen Seiten war ihr Gift angeboten worden, damit sie sich vor der Deportation noch das Leben nehmen konnte. Doch sie erklärte ihrem Pastor: „Ich weiß, dass ich diesen Weg gehen muss, so wie der Apostel Paulus sagt: ‚Ich habe mir gewünscht, verbannt zu sein, stellvertretend für meine Brüder, die Jesus nicht angenommen haben.’ Ich finde es wichtig, dass bei diesem Transport überzeugte Christen dabei sind, die die anderen durch die gute Botschaft von Jesus Christus ermutigen und stärken können.“ Frau Guradze wurde bald darauf in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.”
Quelle: aus der “PREDIGT ÜBER ST. MATTHÄUS 10,16-20” von lutherisch.de
Marckwald, Käte
- * 17. Februar 1877 in Erdeborn
- wohnhaft in Berlin
- Todesdatum/-ort: 01. April 1942, Berlin Freitod