Biomethananlage
Umstrittenes Vorhaben
Ob die Planungsarbeiten trotzdem fortgesetzt werden können, hängt jetzt von der Entscheidung des Gemeinderates der Seegebietsgemeinde in der nächsten Woche ab. Denn die Stellungnahme des Erdeborner Ortschaftsrates hat lediglich empfehlenden Charakter. Der Seegebietsgemeinderat kann ganz anders entscheiden.
Die Projektenwickler der RES Project GmbH aus Hamburg wollen bis zur Abstimmung am nächsten Dienstag in Gesprächen mit Gemeindevertretern versuchen, die in der Zwischenzeit aufgetretenen Fragen zu klären. Aus Sicht von Mitarbeiter Dirk Homann handelt es sich um Kleinigkeiten, die sehr schnell aus dem Weg geräumt werden können. Er wollte dafür auch die gestrige Sitzung des Bauausschusses nutzen.
Mit veränderten gesetzlichen Bestimmungen erklärte Homann die Tatsache, dass künftig nicht nur Mais in der Produktion zum Einsatz kommen soll. “Mais darf nicht mehr als 60 Prozent des Substrates ausmachen”, sagt Homann. Aus diesem Grund müsse der Rest der Rohstoffmasse durch Zuckerrüben ersetzt werden. Daraus resultiert ihm zufolge auch der Anstieg der pro Jahr zu verarbeitenden Rohstoffe von ursprünglich 30 000 Tonnen auf 39 000 Tonnen. “Im Vergleich zum Mais müssen mehr Zuckerrüben eingesetzt werden, um die gleiche Menge an Biogas herstellen zu können”, fährt der Projektentwickler fort.
Für die auf Ablehnung stoßende Verwendung von Gülle, die einmalig für die Inbetriebnahme der Anlage nötig sein soll, schlägt er eine Alternative vor. “Wir können auch Gärsubstrat aus einer anderen Biogasanlage einsetzen.”
Unbegründet sind seiner Meinung nach Befürchtungen, dass die Gemeinde in Zukunft für die Zufahrt zur Anlage verantwortlich sein wird. Ihm zufolge wird vertraglich geregelt, dass die Investoren für die Straße inklusive der Instandhaltung zuständig sind.
Die Biomethananlage soll nach Vorstellungen der Planer von der RES Project GmbH, die auch zu 100 Prozent Eigentümer der Biomethananlage Erdeborn GmbH ist, etwa 1,5 Kilometer entfernt von Erdeborn entstehen. Bei voller Leistung kann sie pro Stunde 500 Normkubikmeter Biomethan, das auf Erdgasqualität veredelt wird, an das Netz des Mitgas-Unternehmens weitergeben. Ziel der Projektentwickler ist es, im Sommer nächsten Jahres mit den Bauarbeiten für die Anlage zu beginnen. Homann: “Sollte alles genehmigt werden, könnte im Juni 2014 das erste Biogas ins Netz eingespeist werden.”
Die Ratssitzung findet am Dienstag, 26. Juni, um 19 Uhr im Bürgersaal in Röblingen, Große Seestraße, statt.